Früher war die Liebe heiter und riesig,
Doch fern im Himmel oder weiter irgendwo.
Heute ist sie ganz klein, ein Stückchen im Hier
Ein Jetzt oder nie mehr, ein niemals gewesen so
Sie ist jenes Puzzleteilchen zu dem ganz großen Spiele
Dieses geheimnisvolle Etwas, dennoch auch wieder klar
Diese Entscheidung des gerade oder ungerade hier seins
Ganz gegeben und nicht mit Gedanken schon wieder da
Wie gross war einst die Vorstellung etwas zu erreichen
Etwas zu bekommen, etwas zu ernten, zu gewinnen
Jede Erwartung dem anderen Gegenüber riesig
Oder gering dann wieder doch im Zerrinnen
Ach, tja, so könnte man denken, wenn man
Schon früher mal geahnt wie, wieso und wo
Sie war zu finden jedoch eigentlich immer
Gar nicht im anderen, nicht draußen, oh
Welche Irrwege hätte man sich sparen
Und genügsamer entspannen können
Sich und anderen ja mehr erlauben
Und vor allem auch mehr gönnen
Aber so ist das Leben mit Grund
Der Himmel ist eben hier auf Erden
Fernab von allen erhabenen Gedanken
Im Sein, im Tun, im Geben, im Werden
Im fähig sein zu nehmen, wenn gegeben
Im bereit sein, zu lassen was nicht will
Im gütig sein, zu erlauben was quer
Steht, sitzt oder liegt - ganz still
Stille - ja, ein Zauberwort
Ein Segen im Kalküle
Regen in der Wüste
Winde in der
Schwüle
Geerdet ist die Liebe heut’, oh ja, gewiss
Ich berühre, bin schmutzig und pflanze fein
Respektiere den Lauf der Dinge, gebe die Zeit
Lasse das Meiste so sein, wie es ist, oder sein
Was mir obliegt, was mich ruft, was gefällt
Dem gebe ich mein Zutun, meine Gabe
Ansonsten, teile ich sowieso gerne,
Was ich bin und was ich habe
Ach, Pflanze Liebe du
Ob du nun wächst
Oder auch nicht
Du bist da
Du bist hier
Nur reinste Fülle
Kein einziger Verzicht
HC Thiesgen
July 11th, 2020
10:35 AM (CEST)