Das Erbe der Welt
Ich fühle mich gerufen
Zum Henker, berufen zu sein
Was das aber nun für mich bedeutet
Das fällt mir gleichwohl partout nicht ein
Ich gehe durch diese und jene Gassen
Beim Sonnen- und Laternenschein
Auch lasse ich die Ruhe walten
Mit mir ganz und völlig allein
Ferne Freunde schweigen
Auch die Familie dort und nah
Und die Spiegelbilder enttäuschen
Was jemand oder auch ich mal sah
So weit ging schon der Weg der verdeckten Wahrheit
Zu weit ging schon so mancherlei erlittenes Leid
Zwar werde ich der Gesellschaft nicht gerecht
Doch genieße ich zunehmend meine Zeit
Die Zeit, die mir noch bleibt
Wenn auch meist nicht vergönnt
Weil ich doch so vieles mehr und doch
Hingegen eigentlich auch gar nichts könnt
Davon abgesehen fühle ich mich verpflichtet
Dieser Stein im Bauwerk mit Bedeutung zu sein
Vom Rätsel aller Rätsel die Lösung zu finden und
Auf jene Unstimmigkeiten den passenden Reim
Dieses Städtchen ist mein jetziges Zuhause
Dieser Ort birgt mein jetziges Glück
Das neue und das alte Fachwerk
Sanierung Stück für Stück
Das Erbe der Welt
Ich trage es hier in mir
Und baue es nochmals auf
Wieder, jetzt und erstmals hier
Ich wandle auf tragenden strapazierten Dielen
Auf den Kopfsteinen des bunten antiken Pflasters
Zwischen Himmel und Hölle im Schutze der Walle
Fernab jeglichem trüben und vergangenen Lasters
Oh, Quedlinburg, du hast mich also gerufen hier her
Deinem altehrwürdigen Ruf gefolgt, gehöre ich nun dir
Womit kann ich dir dienen? Was kann ich für dich tun?
Wohin führst du mich? Und. - Was wird jetzt aus mir?
HC_Thiesgen
February 12th, 2017
16:15 h ( MET + )
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