Sunday, March 31, 2019

UN_FASS_BAR


UN_FASS_BAR

Je mehr ich versuche, dich zu finden, dich zu fassen Desto weniger weiß ich eigentlich genau, wer du bist
Je weniger ich versuche loszulassen oder zu vergessen Desto mehr bist es du, der wieder eine neue Fahne hisst

Niemand hat dir je einen Raum gegeben, sicher und frei
Niemand hat dich gesehen ohne Urteil, ohne Vorteil, Ur
Niemand war jemals endgültig für dich da, noch jetzt ist
Niemandem gelingt es dich zu verstehen, warum so nur

Es ist als als wäre der Kontakt kontaktlos in einer Union
Der Körper körperlos in der Ganzheit jener Verbindung
Die Stimmen stumm in der Stille der Sinne, jener Laute
Erfahrung fahrig, unerfahrbar in jeglicher Empfindung

Es scheint als wäre, was nicht wahr sein kann, Realität
Trennung, Einsamkeit, Mangel, Schwere und Gefühl
Die Erdanziehungskraft und der Druck so gewaltig
Die Hitze im schweißigen Angesicht zudem kühl

Wer bist du, wer bin ich, so verloren hier drin
Wann wird auch das vorbei sein, wie gesagt
Wann werden ich und du wieder spuren
Voll dem, was genügt und was wagt

Ich war nie fort, du warst nie da
Du warst einfach nur, so auch ich
Ein Mysterium, ein Bestehen, Sein
Eine Masse, die Energie, der Tisch

Der Tisch, an dem ich verweile
Im gewissen Rahmen der Zeit
Ungewiss wie lange dennoch
Was wohl noch so verbleibt

Ein Funke vielleicht, ja
Meines ‘Ichs’, ‘Ich bin’s’
Oder auch ‘Ich bin jenes’

Diese Erinnerung in jenem
Und jener, die es dir gönnt.

Zunehmend egal, im Grunde
Zu dir, zu mir, zu uns, ich strebe
Als ob ich es nicht besser könnt.

Denn nur in dir mache ich Sinn
Denn nur in dir gehe ich auf
Nur in dir habe ich Flügel
Nur Luft - auch zu hauf

Wolken, von dannen!
Wolken, zieht fort!
Himmel herbei!
Hab das Wort!

HC_Thiesgen
March 31st, 2019
9:27 PM (UTC +2)

Thursday, March 21, 2019

Gestern war mein Bett

Gestern war mein Bett

Gestern war ein Schritt nach vorn
Heute denke ich gern daran zurück
Gestern war das Leben eine Droge
Bewußtsein nunmehr das Glück

Gestern war alles willkommen
Zum Vergessen, zu verlieren
Heute gilt es zu gewinnen
Ohne alles zu kapieren

Gestern war wie heute
Nur schwerer, karger, leer
Heute ist schlichtweg heute
Nur leichter, praller, mehr

Gestern brauchte ich vieles
Heute vieles mehr, nur dich
Gestern war ich verloren
Heute finde ich mich

Morgen ist mein Anfang
Der heut’ zu beginnen scheint
Wie die Sonne durch die Wolken
Die Vielen, die Lächeln vereint

Heute geht schon vorüber
Wenn auch schneller als bevor
Doch statt einer schmählichen Tür
Offenbart sich immer weiter ein Tor

Heute ist schon morgen
Stück für Stück, ich, du
Heute immer wieder
Heute immerzu

Immerzu, ferner, feines
Rührung, sanfte Berührung
Immerfort, fortlebend Reines
Kraft  ‘mächtigerer” Führung

Du bist mein kleines Apfelbäumchen
Mein Same, meine Wurzel, mein Gedeih
Mein Gestern, mein Heute, mein Morgen
Mein Hier, mein Zusammen, endlich frei

_Written circa 2000.

Monday, March 18, 2019

WÜRDE ‘WÜRD’ 70

WÜRDE ‘WÜRD’ 70

Die Würde ist ein wahres Gut
Würde gehört zu diesem Leben
Würde ist, wird nicht gemacht
Sie kann dir keiner geben

Würde wandelt wunderbar
Erhobenen Hauptes, ganz egal
Ein guter Freund ist sie so eben
Omnipotent, weise und loyal

Die Würde ist die Sonne, Licht
Im Schatten, in dem Dunkel allein
Bringt Weite in den knappen Raum
Und kann unerkannt großartig sein

Würde ist ein herrliches Einvernehmen
Ein ungebundener, so gebundener Vertrag
Kann sie verschmähen - hin und ja wieder
Doch wiederkehren wann immer ich mag

Kein anderer kann sie mir nehmen
Da sie doch vielmehr jedem gehört
In ihr kann ich friedlich verweilen
Was auch immer sonst noch stört

Ach, würdevolles Dasein
Ach, du würdevolles Leid
Würdevolle Achtsamkeit
Birgt einfach Heiterkeit

Würde ist alles
Würde ist keins
Würde ist viele
Würde ist eins

Herzlichen Glückwunsch!
Zu einer ja nur weiteren Zahl
Würde im Wandel jedoch ist
Ein ewiges “Abendmahl”

Wie dem auch sei, hurra!
Die Würde zwinkert uns zu
Mit nichts als Wohlwollen
Würde wird 70, im Nu

HC_Thiesgen
Feb 23rd, 2019
11:12 AM (CET)

WÜRDE “VOLL, VOR & AN”...

WÜRDE “VOLL, VOR & AN”
WÜRDE_VOLL VOR_AN


Würde ist “mein, dein, unser” Ein und Alles
Mal ist sie mehr, weniger - geteilt, wie’s scheint
Jedoch im wahren Kern des “Mein, Dein und Unser”
Ist “sie, er, es” stets präsent, stets lebendig, stets vereint

Die Würde gestern war ein Vorkommen
Wie Laub aus verschiedenen Wurzeln
Sie konnte hoch und grün thronen
So auch durch die Lüfte purzeln

Man, Mensch, konnte Kräfte erschöpfen
Um sie zu sammeln, zu finden und zu retten
Um das Haupt wieder stolz und frei zu erheben
Und nachts zu schlafen in “himmlischeren” Betten

Die Würde morgen ist stets in Gefahr, nicht zu fassen
Eigentlich gar nicht da und eigentlich gar nicht hier
Nur ein Schatten oder Sonne in meinen Träumen
Nur eine “Wertstellung” meiner Lust oder Gier  

Tanzt im verschmähten Heute hin und her
Wie ein Narr im Schloss der alten Antike
Und definiert sich jeden Tag wieder neu
Solch bisschen, mehr, auf von der Pike

Sie war und so ferner vermag zu sein
Ein Nimbus, eine Ehre - welch ein Stolz
Ein Ansehen, ein Gefühl, eine Bedeutung
Eine Statue aus Stein, Marmor oder Holz

Die Würde heute, nur heute, gerade im “Hier und Jetzt”
Wirklich im Wunder des und des einzigen Geschehens
Ist Anmut, Erhabenheit in Besonnenheit, Gravität
Fernab allen Denkens, des Fühlens oder Sehens

Würdevoll stehe ich vor “dir, mir und uns”
Auf dieser, aber nicht von dieser Welt
Würdevoll streiche ich, verstreiche
Stets bleibend, wo es mir gefällt

In einem Tropfen früh morgens des Taues
Hoch zu Ross, oder auch per pedes zu Pferde
Würde, “deine, meine, unsere”, ist unantastbar
Im Kern der Kernlosigkeit, Spektrum dieser Erde

In dem Raum der Zeit, in der Zeit dieses Raumes
In dieser Anfangs- und Endlosigkeit dieses Seins
Verliere ich mich und alles andere im “Nichts”
Und gewinne alles und mich in dem “Eins”

Ich bin der König auf dem Zaun
Gedankenlos, teil der Sphäre
Verbunden mit dem Leben
Los Ehre in all der Ehre

Würdevoll, vor und an
Würde, voll, mitten drin
Würdevoll gehe ich voran
Voller Würde, weil ich bin


HC_Thiesgen
Feb 2nd, 2019
12:17 PM (CET)