Die Waffe im Gebet
Wie kommt es, dass du im Kampf geboren bist
Doch alles um dich ist weich, freundlich und zart
Wenn hingegen ein sogenanntes "Kind des Friedens"
Sich fühlt, als wäre es unliebsam, unbeugsam und hart
Wie kommt es, dass die Stille, die dich umgibt
Mich ummantelt und schützt, statt verletzt
Und Worte, die ich bekämpfen würde
Mich in ein Schweigen versetzt
Wie kommt es, daß ich weiß
Daß ich dir so trauen kann
Und meine Beine so gehen
Mit diesem Herzen voran
Wie kommt es, mal ganz im Ernst
Daß auch immer dieses Lachen lebt
Und die Welt sich in Bewegung setzt
Und ein ganz neues Leben entsteht
Wie kommt es, daß in der Jugend
So viel mehr an Erwachsenem steckt
Und langsam, vielleicht auch schneller
Einen neuen Menschen in mir erweckt
Wie kommt es, daß ich ganz alleine
Ich nicht mehr ganz einsam bin
Und Sonne, Mond und Sterne
Ziehen weniger vor sich hin
Sie ziehen größere Kreise
Sie strahlen ein helleres Licht
Sie spenden weit mehr Wärme
Sie bescheren dieses Gesicht
Jenes Gesicht mit jenen Augen
Die geschult nach der Wahrheit seh'n
Jenen Augen, die ruhend in sich gekehrt
Auch in Unsicherheit sicher im Leben steh'n
Wie kommt es, daß du mir verzeihen wirst
Diese so mindestens einundzwanzig Mal
Wie kommt es, daß ein wildes Pferd
Vertrauen gewinnt, ganz genial
Wie kommt es, daß ich weinen möchte
Obwohl ich eigentlich doch nicht traurig bin
Und auch keine Tränen diesen Tag begrüßen
An dem ich mit diesen Vögeln schon sing
Ein neueres Lied und ein neues Gedicht
Einen neuen Abschnitt, ein neues Stück
Vielleicht hat die Traurigkeit ein Ende
Vielleicht kommt die Freude zurück
H.C. Thiesgen
Tuesday 27th June, 2017
07:05 hrs. ( MET + )